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Christoph Werner: Fragen hinterfragen

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Christoph Werner: Fragen hinterfragen

Liebe Leserin, lieber Leser,

was ist Ihnen wichtiger: Sicherheit oderFreiheit?

Wurde Ihnen diese Frage auch schon malgestellt?

Thomas Jefferson, einer der Gründungsväter der USA, soll hierzu einmal gesagthaben: „Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beidesverlieren.“ Dwight D. Eisenhower, der 34.Präsident der USA, hat diesen Gedankensehr anschaulich formuliert, als er sagte:„Wenn Du totale Sicherheit willst, geh insGefängnis. Dort bist Du ernährt, gekleidet,medizinisch versorgt. Das Einzige, wasfehlt, ist die Freiheit.“

Die Ausführungen machen deutlich,dass in der Eingangsfrage die Grundwerte „Sicherheit“ und „Freiheit“ Scheinalternativen sind. Denn die Beziehungzwischen beiden ist nicht ein „Entwe-der-oder“, sondern ein „Sowohl-als-auch“.Diese Erkenntnis hat große Auswirkungen darauf, wie beispielsweise eine Sicherheitsdebatte geführt wird und welcheLösungen wir in Erwägung ziehen. Wennklar ist, dass bei Freiheit immer auch dieSicherheit im Blick behalten werden mussund bei Sicherheit immer auch die Freiheit, wird die gesellschaftliche Diskussiondifferenzierter, als wenn in Scheinalternativen gedacht und argumentiert wird.

In meinem beruflichen Alltag werde ichoft mit Situationen konfrontiert, in denenes darauf ankommt, schnell urteilsfähigzu werden. In solchen Momenten richteich meinen Fokus zuerst immer auf dieBeziehung zwischen den angebotenen

Alternativen und den wesentlichen Ein-flussfaktoren. Ist deren Beziehung ein„Entweder-oder“? Oder ein „Sowohl-als-auch“? Oder vielleicht sogar ein „Weder-noch“? Auf diese Weise lässt sich schnellerkennen, ob eine Frage als solche infragegestellt werden muss und ob ein Sachverhalt überhaupt entscheidungsreif ist.

In der Zusammenarbeit bei dm bemühen wir uns um eine Fragekultur, diezum Ziel hat, sinnvolle Fragen zu formulieren und keine schiefen. Also keineFragen mit Scheinalternativen wie „Wasist nun wichtiger, Gewinn oder Kundenorientierung?“ oder „Wollen wirnun die Umwelt retten oder Kundenzufriedenstellen?“. Sondern verbindendeFragen. Fragen wie beispielsweise „Wiekönnen wir unsere Leistung für Kundenso erbringen, dass die Zufriedenheit sohoch wie möglich ist und gleichzeitigdie betriebswirtschaftliche Zukunftsfähigkeit des Unternehmens gewährleistetbleibt?“ Oder: „Wie können wir unsereSortimente so gestalten, dass unsereKunden die Artikel finden, die sie brau-chen, und gleichzeitig mit diesen dieUmwelt so wenig wie möglich belasten?“

Absolute Antworten auf diese Fragen gibtes zwar nicht. Aber es kommt eine Diskussion in Gang und unterschiedlicheAntworten können gefunden und dannerprobt werden. Damit wachsen unsereFähigkeiten und unsere Fertigkeiten. Unddie Wahrscheinlichkeit erhöht sich, dasswir einen sinnvollen Weg finden, der auchtatsächlich nach vorne führt. Denn daraufkommt es am Ende an.

Herzlichst
Ihr Christoph Werner

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Jeden Monat schreibt Christoph Werner im alverde Magazin über Themen, die ihn bewegen. Das alverde Magazin gibt es monatlich neu in Ihrem dm-Markt und online unter dm.de/alverde-magazin.

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